„Der Weg zu meinem Sabbatical war eine Berg- und Talfahrt“ – Interview mit Julia Kiefer

Folge: 60

In dieser Episode von „Mehr Mut zum Glück“ erzählt Julia Kiefer, wie ein Sabbatical und das Reisen ihr Leben verändert haben. Sie reiste 2024 um die Welt und wanderte 1.000 Kilometer auf dem Pacific Crest Trail. Im Interview erzählt sie, warum der Weg dorthin so schwer war und was sie alles mitgenommen hat.

Inhalt

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Überblick Interview mit Julia Kiefer

Kaum zu glauben: Im Juni feiert dieser Podcast bereits seinen fünften Geburtstag! In den letzten fünf Jahren hatte ich viele spannende Gäste – insgesamt 60 Folgen voller inspirierender Geschichten (mit der Folge von heute). Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, fällt mir auf, dass gerade die Gespräche mit ganz „normalen“ Menschen bei euch besonders gut ankamen.

Das hat sicher auch damit zu tun, dass sich viele von euch mit diesen Geschichten am besten identifizieren können. Eine der erfolgreichsten Folgen der letzten 2 Jahre war aber Folge 39 – das Thema: Sabbaticals. Mein Gast damals war Nina Kuhlmann, die zufälligerweise zur gleichen Zeit wie ich in Neuseeland war. Wir waren sogar an derselben Sprachschule, haben uns aber erst für den Podcast kennengelernt.

Und damit kommen wir zu unserer heutigen Folge:
Es geht wieder um Sabbaticals – und um den langen Weg, sich eigene Wünsche zu erfüllen. Mein Gast ist Julia Kiefer. Vor ein paar Monaten hat sie mir geschrieben und erzählt, wie sehr ihr dieser Podcast gefällt und wie sie mit ihrem Sabbatical die Reise ihres Lebens gemacht hat. Ihre Mail hat mich sofort begeistert – und so war schnell klar: Julia muss in den Podcast!

In den kommenden 60 Minuten sprechen wir ausführlich über Julias beruflichen Weg, warum sie ihr Sabbatical erst 2024 umsetzen konnte und was sie und ihr Partner daraus gemacht haben. Sie waren unter anderem in Thailand und Japan unterwegs und haben über 1.000 Kilometer auf dem Pacific Crest Trail in den USA zurückgelegt.

Aber es geht nicht nur um ihre Reise: Julia erzählt auch von den Herausforderungen, nach einem Sabbatical wieder im deutschen Alltag anzukommen, und verrät, welche Pläne sie für die Zukunft hat.

Highlights der Episode:

  • Glück als flüchtiges Gefühl: Julia beschreibt, was Glück für sie bedeutet und wie sie es in verschiedenen Lebensbereichen erlebt.
  • Berufliche Wendepunkte: Julia erzählt von ihrer Karriere und den Entscheidungen, die sie zu ihrem Sabbatical geführt haben.
  • Herausforderungen und Rückschläge: Erfahrt, wie Julia mit der Ablehnung ihres Sabbatical-Antrags umgegangen ist und welche Lehren sie daraus gezogen hat.
  • Reisen und Selbstbestimmung: Julia teilt ihre Erfahrungen während ihrer Weltreise von März bis September 2024, inklusive der Route und den unvergesslichen Erlebnissen auf dem Pacific Crest Trail.
  • Rückkehr ins Alltagsleben: Die Schwierigkeiten, wieder in den deutschen Alltag zurückzufinden und der Kulturschock, den sie erlebt hat.

Shownotes

Zusammenfassung des Interviews mit Julia Kiefer

Daniel Korth begrüßt Julia Kiefer, die ihm ihre mutige Geschichte erzählt, in der sie versucht hat, ihrem Glück einen Schubs zu geben. Julia ist eine begeisterte Hörerin von „Mehr Mut zum Glück“ und hat sich entschieden, ihre Erlebnisse zu teilen.

Was bedeutet Julia persönlich Glück?

Für Julia ist Glück ein flüchtiges Gefühl, das sie als eine Mischung aus Zufriedenheit, Freude und Hochgefühl beschreibt. Sie genießt diese Momente sehr und verbindet sie besonders mit ihren Erfahrungen im Sport. Julia spricht über das Runner’s High, ein Zustand, den viele Sportler kennen, und betont, dass sie zwar nicht oft in diesen Genuss kommt, aber wenn doch, dann fühlt es sich großartig an. Nach einem guten Workout verspürt sie ebenfalls starke Glücksgefühle und beschreibt dieses Gefühl als facettenreich und bereichernd. Sie erkennt auch, dass Reisen ihr Glücksgefühl steigert, insbesondere in der Natur.

Wie ist Julia ins Berufsleben eingestiegen und wie sah ihre Karriere bis dato aus?

Julia erzählt, dass sie Sportmanagement studiert hat und danach voller Motivation in die Arbeitswelt eintreten wollte, am liebsten im Sport-Event-Bereich. Leider klappte das nicht wie geplant, weshalb sie sich entschied, ein generalistisches Masterstudium anzuhängen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Ihr Einstieg in die Berufswelt erfolgte dann über eine Trainee-Stelle in der Personaldienstleistungsbranche. Diese Branche ist bekannt dafür, nicht immer die besten Schlagzeilen zu machen, und Julia erlebte schnell, dass die Realität ihrer Erwartungen nicht entsprach. Nach wenigen Monaten war sie unglücklich und wurde glücklicherweise abgeworben. Sie kündigte und nahm eine Stelle als Accountmanagerin bei einem Ingenieursdienstleister in der Automobilbranche an.

Obwohl sie fachfremd war, lernte sie viel und erlebte eine steile Lernkurve. Doch die Branche war turbulent und nach einigen Übernahmen beschloss sie, den Bereich zu verlassen und arbeitete schließlich an einem Institut für angewandte Forschung im Bereich regenerativer Energien.

Wie konnte Julia ihren Wunsch nach Reisen und Selbstbestimmung in ihrer Karriere ausleben?

Anfangs fiel es Julia schwer, ihren Wunsch nach Reisen und Selbstbestimmung mit ihrer Karriere zu verbinden. Oft hatte sie am Ende des Jahres Urlaubstage übrig, da der Fokus mehr auf der Karriere und dem Fußfassen lag als auf ihren eigenen Bedürfnissen. In den ersten Jahren ihrer beruflichen Laufbahn bestand ihr Bedürfnis darin, anzukommen und sich etwas aufzubauen. Obwohl Karriere nie ihr Hauptziel war, wollte sie einen Job, der sie fordert und Spaß macht. Mit zunehmendem Alter wurde ihr jedoch bewusst, wie wichtig ihr Freizeit und die Möglichkeit zur eigenverantwortlichen Arbeit sind.

Hat sie schon einmal nach einer beruflichen Auszeit gefragt?

Julia berichtet von ihrem Wunsch nach einer längeren Reise, als ihr Partner 2017 für einige Monate nach China entsandt wurde. Sie wollte die Chance nutzen, um ihn zu besuchen und gleichzeitig eine Fernreise zu unternehmen. Dazu fragte sie nach einem Sabbatical bei ihrem damaligen Arbeitgeber. Das Gespräch verlief jedoch katastrophal, da ihre Chefin ablehnte ohne sinnvolle Begründung. Diese Erfahrung führte zu einer unangenehmen Arbeitsatmosphäre, was letztendlich dazu führte, dass Julia das Unternehmen verließ.

Hat sich Julia danach entschieden, längere Zeit zu reisen?

Nach ihrer Kündigung war Julia zunächst in einer emotionalen Zwickmühle. Sie entschied sich jedoch, einen neuen Job zu finden, um finanziell abgesichert zu sein. Der Wunsch nach Reisen blieb in der Zwischenzeit bestehen, auch wenn sie nicht sofort die Gelegenheit dazu hatte.

Wie sah ihre Reise um die Welt aus?

Julia und ihr Partner reisten von März bis September 2024 durch verschiedene Länder. Ihre Route führte sie zunächst nach Thailand, wo sie Freunde besuchten. Danach setzten sie ihre Reise nach Japan fort und verbrachten Zeit auf einer kleinen Insel sowie in Tokio. Ein weiteres Highlight war ihr Aufenthalt in Französisch-Polynesien, wo sie vier Wochen verbrachten. Der Höhepunkt ihrer Reise war die Wanderung auf dem Pacific Crest Trail in den USA, wo sie etwa 1000 Kilometer wanderten.

Was waren die größten Herausforderungen während der Wanderung?

Julia beschreibt die körperlichen Herausforderungen der Wanderung – insbesondere die Hitze und das Gewicht ihres Rucksacks. Sie hatte anfangs gesundheitliche Probleme und kämpfte mit Verdauungsbeschwerden sowie Kopfschmerzen. Trotz dieser Schwierigkeiten erlebte sie viele positive Momente in der Natur und entwickelte ein starkes Gefühl des Stolzes über das Erreichte.

Wie war die Rückkehr nach Deutschland?

Die Rückkehr war für Julia schwierig, da sie sich mit der deutschen Mentalität schwer tat. Sie fühlte sich oft frustriert über alltägliche Probleme und empfand einen Kulturschock. Die Anpassung an den Alltag fiel ihr nicht leicht, da viele Menschen um sie herum sich nicht verändert hatten.

Hat sich Julia Ziele für die Zukunft gesetzt?

Julia plant, ihr Haus zu verkaufen, um minimalistischer zu leben und mehr Zeit für Reisen zu haben. Sie hat viele Ideen für zukünftige Reisen und möchte sich auch im Bereich Meeresschutz engagieren.

Daniel Korth bedankt sich bei Julia Kiefer für das Gespräch. Julia betont die Wichtigkeit von Mut im Leben und dass Veränderungen oft notwendig sind, um das persönliche Glück zu finden.

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