„Eine schwere Krise hat mir geholfen, dankbarer und positiver zu werden!“ – Interview mit Dominik Spenst

Folge: 33

Nach einem schweren Unfall in Kambotscha und einem langen Krankenhausaufenthalt mit zahlreichen Operationen schlitterte Dominik Spenst in eine schwere Krise. Zufällig entdeckte er noch im Krankenhaus die positive Psychologie für sich. Dominik schrieb seine Erkenntnisse auf und begann ein völlig neues Leben. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte er das 6-Minuten Tagebuch, das sich bis heute über 1 Million Mal verkauft hat. Die ganze Geschichte erzählt Dominik bei „Mehr Mut zum Glück“.

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Interview mit Dominik Spenst

Dominik Spenst 6-Minuten Tagebuch PortraitVor sechs Jahren schenkte ich meiner Kollegin an der Hochschule zur Elternzeit das “6-Minuten-Tagebuch”. Ich hatte mich im Vorfeld etwas mehr damit auseinandergesetzt und viel Gutes gehört. Außerdem fand ich die Entstehungs-Geschichte vom Autor Dominik Spenst sehr interessant. Meine Kollegin war auch begeistert von dem Buch.

Seitdem steht Dominik Spenst ganz oben auf meiner Liste möglicher Interviewpartner. Seine Geschichte hat jedoch nie so recht in die Finanzrocker-Mixtapes gepasst. Als ich mit meinem Podcast “Mehr Mut zum Glück” startete, war ich der Meinung, dass Dominik bereits zu bekannt und erfolgreich für ein so kleines Format sein könnte.

Was genau ist das 6-Minuten-Tagebuch?

In der Zwischenzeit hat sich das “6-Minuten-Tagebuch” bereits siebenstellig verkauft und erfreut sich eines enormen Bekanntheitsgrades. Das Feedback der Nutzer ist durchweg positiv und überragend.

Im Mai entschloss ich mich schließlich, mein Glück zu versuchen, und kontaktierte Dominik. Nach einer etwas längeren Wartezeit erhielt ich tatsächlich eine Rückmeldung von ihm, und wir vereinbarten einen Termin für das Interview.

Was soll ich sagen? Die lange Wartezeit auf das Interview hat sich wirklich voll und ganz ausgezahlt, denn die Geschichte, die Dominik in den kommenden 70 Minuten erzählt, zieht einen sofort in ihren Bann und fesselt einen beim Zuhören.

Lebenslauf von Autor Dominik Spenst

Dominik Spenst, geboren im Jahr 1988, lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der pulsierenden Stadt Berlin. Als Unternehmer und Gewohnheitsexperte hat er sich einen Namen gemacht und seine beiden Bücher erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bieten wertvolle Einsichten und praktische Tipps für Leser, die ihr Leben verbessern möchten.

Nach einem schweren Unfall, der sein Leben auf den Kopf stellte, verbrachte Dominik vier Monate im Krankenhaus. Diese transformierende Erfahrung führte ihn dazu, ein einzigartiges Dankbarkeitstagebuch zu entwickeln, das speziell für eine tägliche Praxis von nur sechs Minuten konzipiert ist.

Die Methode sieht vor, dreimal täglich jeweils drei Minuten zu investieren, um das persönliche Wohlbefinden erheblich zu steigern. Während seiner Rehabilitationszeit stieß er auf eine Studie, die ihn zu dieser Idee inspirierte. Die Praxis beginnt mit kleinen, alltäglichen Momenten, die man aufschreibt, und entwickelt sich weiter zu größeren Wünschen und Zielen, die man Schritt für Schritt in die Tat umsetzt. Dazu zählen Dinge wie eine ausgedehnte Reise oder ein Sabbatical sowie auch die Überlegung, einen Hauskredit für die eigene Familie aufzunehmen, um ein Zuhause zu schaffen.

Wie funktioniert das 6-Minuten-Tagebuch?

Dominik Spenst hat sich zu einem der führenden Köpfe in der Buchbranche entwickelt. Heute leitet er ein umfangreiches Team in Berlin, und seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und über 1,5 Millionen Mal verkauft. Besonders bemerkenswert ist das Erfolgsjournal, das sich als echter Bestseller etabliert hat. Dieses einfach anwendbare Journal stellt eine hervorragende Ergänzung zu herkömmlichen Tagebüchern dar. Die Bücher von Dominik Spenst fördern nicht nur die individuelle Achtsamkeit, sondern unterstützen auch die persönliche Reflexion. Darüber hinaus sind sie der Schlüssel zu positiven Veränderungen im Leben der Leser.

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Mit Dominik spreche ich über seine Studienzeit, den Unfall, der alles änderte, und wie er aus dem Tief wieder herauskam. Er erzählt, wie er auf die Idee zum “6-Minuten-Tagebuch” kam und was daraus entstand.

Wir diskutieren aber auch über die praxiserprobten Prinzipien der positiven Psychologie, die Wichtigkeit von Gewohnheiten wie zum Beispiel Dankbarkeit, persönliches Wachstum und ein wissenschaftlich fundiertes Konzept. Dominik erzählt, wie er Dankbarkeit, Optimismus und gute Veränderungen in den Alltag integriert.

Shownotes & Bücher von Dominik Spenst

6-Minuten Tagebuch (Das Original) | Achtsamkeitstagebuch, Glückstagebuch | Dein Journal für deine Persönlichkeitsentwicklung, mehr Selbstliebe & Selbstfindung
  • ✅ Ein SIMPLES & WISSENSCHAFTLICH fundiertes Journal für ein GLÜCKLICHERES & ERFÜLLTERES Leben. Mehr als 2.000.000 Nutzer*innen, übersetzt in 20 Sprachen – Nutze die praxiserprobten Prinzipien der positiven Psychologie, um dein Wohlbefinden zu deinem persönlichen Projekt zu machen. Lebe dein Leben bewusster, und gestalte deinen Alltag positiver!
  • ✅ Gezielte SELBSTREFLEXION für mehr FOKUS auf FORTSCHRITT und das GUTE in dir und um dich herum – Mit diesem Journal trittst in Kommunikation mit dir selbst. Du findest heraus, WAS dich wirklich glücklich macht. Dann baust du positive Gewohnheiten – wie Dankbarkeit, Optimismus und tägliche Selbstliebe– auf, die MEHR DAVON in dein Leben tragen. Konstant & Proaktiv in die richtige Richtung!
  • ✅ PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG leicht gemacht – Wir haben komplexe Forschungsergebnisse in ein leicht anwendbares Journal verwandelt. KLEINER AUFWAND, GROßE WIRKUNG: Fokussier Dich – Schritt für Schritt – auf das, was Dich wirklich erfüllt!

Zusammenfassung des Interviews

Daniel: Was bedeutet dir persönlich Glück?

Dominik:
Glück ist für mich ein „Tennisspiel“ zwischen Akzeptanz und Fortschritt. Man muss sich selbst akzeptieren, so wie man ist, mit Stärken und Schwächen, aber auch daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln. Viele Menschen fokussieren nur den Fortschritt und vergessen die Akzeptanz, was zu Unzufriedenheit führt.

Daniel: Was war dein ursprünglicher Traumjob?

Dominik:
Lange Zeit wollte ich Basketballer werden – es hat mein ganzes Leben geprägt. Später wollte ich Investmentbanker werden, weil es als duales Studium angesagt war und viel Geld versprach. Letztlich bin ich aber im Bereich Wirtschaftsprüfung gelandet, was nicht wirklich meine Leidenschaft war.

Daniel: Wie war dein Studium und der Auslandsaufenthalt?

Dominik:
Ich habe ein duales BWL-Studium gemacht mit der Arbeit in einer großen Bank in Frankfurt. Das Studium hat mir Spaß gemacht, aber ich wusste, dass es nicht mein dauerhafter Weg sein wird. Im Master war ich zwei Semester in Bangkok, was mich kulturell sehr geprägt hat. Dort mochte ich das Klima, die Menschen und das Lebensgefühl sehr.

Daniel: Wie kam es zu deinem schweren Motorradunfall in Kambodscha?

Dominik:
Ich war mit einem Bekannten unterwegs, als dieser mich von hinten mit der Rollerklappe am Bein traf und mein Bein schwer verletzte. Der Fahrer fuhr danach Fahrerflucht. Ich lag lange in einem kambodschanischen Krankenhaus unter extremen Bedingungen, bevor ich nach Deutschland ausgeflogen wurde. Dort folgten viele Operationen wegen Infektionen und der Angst, mein Bein zu verlieren.

Daniel: Wie hast du mental diese Krise bewältigt?

Dominik:
Das war eine sehr dunkle Phase für mich, ich fühlte mich gebrochen. Ein Schlüsselmoment war der Besuch meiner schwer kranken Oma im Krankenhaus, was mir Kraft gab aufzustehen. Ich begann, mich mit positiver Psychologie und Dankbarkeit zu beschäftigen, recherchierte Studien und fing an, mir täglich aufzuschreiben, wofür ich dankbar bin und wem ich Gutes getan habe. Das veränderte meine Einstellung und mein Umfeld spürte das.

Idee des 6-Minuten Tagebuchs

Daniel: Wie entstand die Idee für das 6-Minuten-Tagebuch?

Dominik:
Im Krankenhaus entwickelte ich mein eigenes Journal basierend auf den zwei Fragen: „Wofür bin ich dankbar?“ und „Wem habe ich heute etwas Gutes getan?“ Daraus wuchs die Idee, ein strukturiertes Tagebuch für andere zu machen. Ich habe alles selbst gestaltet und produziert und über Amazon verkauft – damals noch ohne Werbung. Die Nachfrage entstand organisch durch das wachsende Bewusstsein für mentale Gesundheit.

Daniel: Wie hilft das 6-Minuten-Tagebuch den Anwendern?

Dominik:
Es hilft dabei, die eigene Einstellung zum Leben positiv zu verändern – weg vom Fokus auf äußere Umstände hin zu einer optimistischen Sicht auf das Hier und Jetzt. Morgens beginnt man mit einer positiven Routine (Dankbarkeit, Ziele), abends reflektiert man den Tag. Das Buch fordert aktive Fragen zum Handeln und zur Reflexion, um langfristig glücklicher zu werden.

Dankbarkeit und Persönlichkeitsentwicklung

Daniel: Warum ist Dankbarkeit so wichtig?

Dominik:
Das größte Missverständnis ist, dass man erst glücklich sein muss, um dankbar zu sein. Tatsächlich sind es aber die dankbaren Menschen, die glücklich sind. Dankbarkeit wirkt körperlich wie Sport – sie setzt entzündungshemmende Prozesse frei bei relativ geringem Aufwand. Deshalb ist sie ein mächtiges Werkzeug für mentale Gesundheit.

Daniel: Wie nutzt du selbst das Tagebuch heute?

Dominik:
Ich nutze das 6-Minuten-Tagebuch zusammen mit meiner Frau etwa vier bis fünf Mal die Woche morgens. Mein zweites Buch, das 6-Minuten-Erfolgsjournal nutze ich täglich für Organisation und Fokus. Regelmäßigkeit ist wichtig wegen unseres negativen Fokus im Gehirn – ohne Training neigt man dazu, Negatives stärker wahrzunehmen.

Daniel: Wie hast du dein Unternehmen aufgebaut?

Dominik:
Alles begann organisch mit dem Buchverkauf auf Amazon. Ich habe eine Grafikerin beauftragt und weitere Bücher entwickelt. Der Verlag kam später dazu und brachte das Buch in den stationären Handel. Das Unternehmen wuchs schnell mit Mitarbeitern – zeitweise zwölf Angestellte –, was auch Stress verursachte. Die Herausforderung liegt vor allem im Unternehmensaufbau neben der Produktentwicklung.

Daniel: Wie gehst du mit Stress und Überforderung um?

Dominik:
Nach einer Operation und Problemen wie Tennisarm habe ich Tools wie Diktierprogramme und einen Stehtisch genutzt, um effizienter zu arbeiten und mich zu entlasten. Das war ein Wendepunkt für mehr Fokus auf das Wesentliche.

Daniel: Welche Ziele hast du für die Zukunft?

Dominik:
Ich möchte weniger operativ arbeiten und mich mehr auf Produktentwicklung und Strategie konzentrieren. Ein neues Projekt ist der 6-Minuten-Podcast mit kurzen Folgen zur Persönlichkeitsentwicklung. Mein Ansatz ist eher Schritt für Schritt vorzugehen statt rigide Zielvorgaben.

Daniel: Wie definierst du Freiheit?

Dominik:
Freiheit bedeutet für mich vor allem, selbstbestimmt Zeit für die Dinge zu haben, die mir den größten Mehrwert bringen – sei es Produktentwicklung oder Zeit mit meiner Familie.

Daniel: Was bedeutet Gesundheit für dich?

Dominik:
Gesundheit sollte viel mehr präventiv behandelt werden – etwa durch ergonomische Arbeitsplätze wie Stehtische. Persönlich kämpfe ich mit Knieproblemen durch den Unfall, versuche aber aktiv durch Training dagegenzuhalten. Dankbarkeit für die Gesundheit meiner Familie gehört ebenfalls dazu.

Daniel: Was hast du aus dem Feedback gelernt?

Dominik:
Wir erhalten viele Rückmeldungen von Kunden (über 30.000 Rezensionen), die mich motivieren weiterzumachen. Wichtig ist aber auch Selbstreflexion und offenes Annehmen von Feedback aus dem persönlichen Umfeld, auch wenn es manchmal schwerfällt.

Daniel: Was bedeutet Mut für dich?

Dominik: Mut heißt nicht die Abwesenheit von Angst, sondern trotz Angst etwas zu tun. Jeder hat unterschiedliche Bereiche, in denen er mutig oder weniger mutig ist. Mut ist essentiell für persönliche Entwicklung, aber auch individuell verschieden.

Daniel: Wie verbindest du deine persönliche Geschichte mit dem Thema Mut?

Dominik: Der Australier Doug, der mich nach dem Unfall rettete, zeigte Zivilcourage – das hat mir sehr viel bedeutet. Mut spielte auch bei der Veröffentlichung des eigenen Buchs eine Rolle, weil man sich verletzlich macht und Angst vor Misserfolg hat.

Dominik Spenst erzählt eine beeindruckende Geschichte von einem schweren Unfall über mentale Tiefpunkte bis hin zu einem erfolgreichen Unternehmer mit einem klaren Fokus auf positive Psychologie und Dankbarkeit als Schlüssel zum Glück. Sein Ansatz ist praxisnah: Kleine tägliche Rituale können große Wirkung haben. Gleichzeitig spricht er offen über Herausforderungen im Unternehmertum und die Bedeutung von Mut und Selbstreflexion.

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Stefanie Voss hat in ihrem Leben schon eine Menge erlebt. Sie arbeitete am Anfang ihrer Karriere für einen DAX-Konzern in Argentinien, machte mit 25 eine Weltumsegelung und startete danach in Deutschland im Konzern durch. Mittlerweile ist sie seit einigen Jahren als Keynotespeakerin sowie Leadership- und Teamcoach selbstständig. Im Interview erzählt sie von den wichtigsten Learnings ihrer Karriere, erklärt die Piratenstrategie und warum deutsche Unternehmen Probleme mit ihrem kulturellen Ballast haben.